Stellungnahme zum Entwurf des Flächennutzungsplanes bis 2040: SPD setzt sich für mehr Wohnbau, Gemeinnützigkeit und dezentrale Gewerbegebiete in Werder ein.
In den Beratungen über die weitere Entwicklung der Stadt Werder und ihrer Ortsteile dringt die SPD-Fraktion der Stadtverordnetenversammlung darauf, den Flächennutzungsplan stärker an den Interessen der Bürgerinnen und Bürger auszurichten. „Weil Werder wächst, und schon jetzt Wohnraum knapp und zu teuer ist, müssen dringend neue Baugebiete ausgewiesen und bestehende endlich bebaut werden“, sagte Anika Lorentz, Vorsitzende der Fraktion, bei einer Besprechung mit Mitgliedern des SPD-Ortsvereins am 06. August, in Glindow. Zudem müssten Flächen und Gebäude für gemeinnützige Zwecke reserviert werden. Auch bei der Ausweitung von Gewerbeflächen empfiehlt die SPD ein dezentrale Herangehensweise.
Der von Bürgermeisterin und Verwaltung vorgelegte Entwurf zur Stadtentwicklung „berücksichtigt nicht den weiteren Bevölkerungszuwachs und das steigende Verkehrsaufkommen in den kommenden 15 Jahren“, so Lorentz weiter. Die von der Stadt vorgesehene Ausweisung eines Gewerbegebietes an der Elisabethhöhe bedrohe den geschützten ländlichen Charakter im Süden des größten Ortsteils. „Als sich am 31.07.24 der Ortsbeirat von Glindow mit den Plänen beschäftigte, ließen mehr als hundert anwesende Bürgerinnen und Bürger Dampf ab“, berichtet Steven Bahl, für die SPD im Ortsbeirat. „Die Empörung über das geplante riesige Gewerbegebiet ist erheblich. Die zusätzlich für den Bau von Photovoltaik vorgesehenen Flächen bedrohen in dieser Größenordnung den geschützten ländlichen Charakter der Elisabethhöhe“. Unter anderem die malerische Einbettung des Ortschaftsteils trage zum Erfolg der dortigen Ausschanke während der Baumblüte bei, so Bahl weiter.
Grundsätzlich hat die SPD in Werder nichts gegen die Ausweitung neuer Gewerbe- und Solarflächen. „Wir sind aber der Meinung, dass die Erweiterung mit Blick auf Tourismus und Anwohner entzerrt und teilweise verringert werden muss“, so SPD-Stadtverordnete Anika Lorentz. Es stünden in Glindow mehrere Flächen mit guter Verkehrsanbindung zur Verfügung, auch ehemalige Gewerbeflächen „könnten reaktiviert werden“, heißt es in der ausführlichen Stellungnahme der SPD zum Gewerbeflächenkonzept der Stadtverwaltung.
Weiter verweist der Bericht auf eine aktuelle Studie der Bertelsmann-Stiftung zur Bevölkerungsentwicklung von Werder. Die Zahl der Einwohner in Werder werde demnach um 2.400 steigen. Gleichzeitig fehlt ein konkreter Verkehrsentwicklunhsplan. „Diese müssen im FNP der Stadt dringend berücksichtigt werden“, betont Anika Lorentz.
Zudem müsse die Stadt auch auf die Entwicklung der Lebensqualität achten, so die Vorsitzende der SPD-Stadtverordneten-Fraktion weiter. „Es fehlen ein Jugendzentrum, Begegnungsorte für Jung und Alt in den Ortsteilen und gepflegte Grünflächen, in denen sich die Menschen gerne aufhalten“. Der Stadtwald ist für die SPD ein Beispiel, wo dringend angepackt werden müsste. Er wuchere langsam zu, Sitzbänke vermodern, Wege werden für Ältere immer schwerer begehbar. „Wir brauchen deutlich mehr Flächen und Gebäude die dem Gemeinnutz und damit allen Bürgerinnen und Bürgern offen stehen“.
Die kleineren Ortsteile sollten behutsamer entwickelt werden, als dies an einigen Stellen im Konzept der Stadt vorgesehen sei. In Plötzin etwa stehe ein ehemaliges Erntelager schin seit Jahren für den Wohnungsbau zur Verfügung. „Einer Erweiterung der Wohnbaufläche stimmen wir nicht zu“, da die geplante Bebauung“ mit bis zu 30 Wohneinheiten „eine erheblich Belastung für das Dorf darstellen würde“, heißt es in der SPD-Stellungnahme.
Die ausführliche Stellungnahme der SPD-Fraktion der Stadtverordnetenversammlung zum Flächennutzungsplan für ganz Werder finden Sie hier.